Du interessierst dich für das Sticken und möchtest mehr darüber erfahren?
Volltreffer! In diesem Beitrag zeige ich dir einige einfache, effektvolle Stiche, die du ganz unterschiedlich anwenden kannst. Am Ende wirst du die ersten Stickvorlagen finden mit denen du ganz schnell deine ersten Erfolge erzielen wirst: Sticken lernen für Anfänger – die Grundstiche.
Das Garn
Zum Sticken kannst du ganz normales Garn verwenden.
Grundsätzlich ist es so, dass normale Nähgarne aus sechs einzelnen Fäden bestehen. Für diese ersten Projekte kannst du das Garn nutzen, wie es ist. möchtest du feinere Linien ziehen, um filigraner zu arbeiten kannst du das Garn einfach auseinander ziehen und auch nur mit z.B. 2 Fäden sticken.
Der Anfang & das Ende des Stickens
- Als erstes den Faden in die Nadel einfädeln und am Ende einen Knoten machen.
- Wenn du bei deinem Motiv bzw. bei einer Fläche am Ende angekommen bist verknote deinen Faden mehrfach auf der Rückseite, damit er nicht wieder herausrutschen kann.

Sticken für Anfänger – Die Grundstiche
Der Rückstich
Damit ziehst du Konturen nach oder zeichnest Blumenstiele. Du kannst aber auch Schriftzüge schreiben.

- Stich die Nadel ein paar Millimeter über dem Anfang der Linie die du sticken willst von unten nach oben durch den Stoff (bis es nicht mehr weiter geht, weil der Knoten am Stoff anliegt).
- Führe die Nadel danach von oben nach unten durch den Stoff und zwar genau am Anfangspunkt deiner Linie.
- Nun führst du die Nadel wieder von unten nach oben durch den Stoff, dieses Mal ein paar Millimeter entfernt vom ersten Einstichloch.
- Jetzt stichst du wieder von oben nach unten durch den Stoff und zwar genau in dein erstes Einstichloch.
- So geht es jetzt immer weiter, deine vorgezeichnete Linie entlang, bis du dein gesamtes Bild nachgezogen hast.
Tipps zum Sticken:
Dein Stichbild sieht umso schöner aus, desto gleichmäßiger deine Stiche sind
Achte in Rundungen darauf eher kleine Stiche zu setzen, damit die Linie auch wirklich rund wird und nicht kantig
Der Plattstich
Diesen Stich nutzt du um eine Fläche „auszumalen“ / zu füllen.

- Für den Plattstich stichst du die Nadel einmal von unten nach oben durch den Stoff und zwar auf der Mitte deiner Linie.
- Von dort aus spannst du den Faden gerade bis zum gegenüberliegendem Ende deiner Fläche und stichst dort wieder von oben nach unten durch den Stoff (wenn du eine dreieckige Fläche hast, stichst du genau in die Spitze deines Dreiecks).
- So gehst du jetzt weiter vor, immer von unten nach oben und von oben wieder nach unten stechen. Das funktioniert genau wie beim Rückstich, nur dass du die Stiche jetzt nebeneinander anordnest.
Tipp zum Plattstich:
Hier ist es wichtig, dass du die Stiche schön eng nebeneinander setzt, insbesondere wenn du eine schräge Linie sticken möchtest, damit keine Ecken und Kanten entstehen.
Love it? Pin it!

Der Knötchenstich
Mit den Knötchen kannst du Blumenstempel darstellen, hier und da ein paar Highlights setzten oder aber ein gesamtes Motiv ausfüllen. Mit dem Knötchenstich ein gesamtes Motiv auszufüllen ist eine recht aufwendige Arbeit, aber das Ergebnis sieht wirklich toll aus.

- Um die Knötchen zu erhalten, steckst du die Nadel einmal von unten nach oben durch den Stoff, wickelst den Faden dreimal um die Nadel und stichst dann einfach deine Nadel sehr nah an dem ursprünglichen Einstichloch wieder von oben nach unten durch den Stoff.
Tipps zum Knötchenstich:
Zieh den Faden am Ende nicht zu fest, sonst besteht die Gefahr den Faden komplett durch den Stoff zu ziehen. Der Knötchenstich ist als Anfänger nicht einfach. Hier macht Übung den Meister.
Um ein Motiv oder eine Fläche auszufüllen, musst du die Knötchen recht nah beieinander setzen.
Der Stielstich
Der Name weist schon darauf hin. Diesen Stich kannst du wunderbar für Stiele Gräser und Ranken nutzen.

- Wenn du eine größere Schrift nachziehen willst und schon ein wenig Geschick beim Sticken hast, kannst du den Stielstich wunderbar dafür nutzen.
- Führ die Nadel direkt am Anfang des Stiels von unten nach oben durch den Stoff.
- Mache dann einen großen Stich nach vorne und führt die Nadel wieder von oben nach unten durch den Stoff.
- Dann gehst du wieder zurück. Etwa bei der Hälfte deines langen Stiches stichst du die Nadel wieder von unten nach oben. Achte hier darauf, dass du die Nadel immer an der gleichen Seite am Faden herausstichst – entweder links oder rechts.
- Gehe von da aus wieder einen langen Stich nach vorne und stich von oben nach unten in den Stoff. Führe das so fort, bis du mit dem Motiv fertig bist.
Der Magaritenstich
Mit diesem Stich kannst du sehr einfach Blätter oder Blüten darzustellen.

- Führe die Nadel von unten nach oben durch den Stoff und direkt neben der Einstichstelle wieder nach unten.
- Ziehe den Faden aber nicht ganz durch, sondern lasse die entstandene Schlaufe stehen.
- Am oberen Ende deines Blattes stichst du die Nadel wieder von unten nach oben durch den Stoff und nimmst die Schlaufe, indem du die Nadel durch die Schlaufen-Innenseite führst, auf.
- Zuletzt stichst du die Nadel wieder direkt am vorherigen Einstichloch von oben nach unten durch den Stoff.
Der Grätenstich
Mit diesem Stich bekommst du die klassische Blattstruktur.

- Mache zuerst einen Geradstich von der Spitze deines Blattes entlang der Mittellinie.
- Stich dann die Nadel von unten nach oben durch den Stoff. Steche dabei links an der Mittellinie heraus.
- Ziehe den Faden von links nach rechts über den zuvor gesetzten Stich auf der Mittellinie und steche leicht nach rechts unten versetzt wieder in den Stoff.
So entsteht eine Art Kreuz.
- Wiederhole dies auch von der anderen Seite und führe die Nadel rechts oben von unten nach oben durch den Stoff, über den eben gesetzten Stich und steche die Nadel leicht nach links unten versetzt wieder in den Stoff.
Nun entsteht eine Grätenform.
Der Rosenstich
Mit diesem Grundstich kannst du Rosenköpfe herstellen.

- Zeichne einen Kreis und ziehe fünf Linien von der Mitte nach außen um ihn in fünf gleich große Teile zu teilen. Es muss immer eine ungerade Anzahl an Linien sein. Solltest du eine besonders große Blume sticken wollen, kannst du auch sieben Linien in einen entsprechend großen Kreis einfügen.
- Zunächst ziehst du die geraden Linien mit einem Geradstich nach. Steche dazu die Nadel einmal von unten nach oben direkt in der Mitte des Kreises durch den Stoff und dann am Ende der ersten Linie von oben wieder nach unten.
- Das machst du jetzt vier weitere Male.
Ab jetzt sticken wir nicht mehr, sondern weben.
- Steche wieder von unten nach oben durch den Stoff und gehe abwechselnd mit der Nadel unter einem Faden hindurch und über einen den nächsten. Mache dies immer im Kreis bis du den Rand deines Kreises erreicht hast.
- Wenn es nicht mehr weiter geht, führst du die Nadel von unten durch den Stoff und verknotest den Faden.
Du weißt nun, wie die Grundstiche funktionieren. Mit etwas Übung wird dein Geschick beim Sticken wachsen und auch die schwierigeren Stiche wie Rosenstich oder Knötchenstich werden dir nach einer Weile wie von selbst von der Hand gehen.
Üben, üben, üben – mit unserem Freebie!
Schöne vorlagen sind die halbe Miete. Damit dir beim Sticken nicht die Vorlagen ausgehen, haben wir gleich 3 wunderschöne Stickvorlagen an denen du die vorgestellten Grundstiche wunderbar üben kannst.

Die Vorlagen stellen wir dir als PDF zur Verfügung. Du kannst sie ganz einfach herunterladen, auf deinem Drucker ausdrucken und für deine ersten Übungen verwenden.
Hier kannst du dir die Stickvorlagen herunterladen